Ein Herz für Kornbären

In den meisten Bundesländern gilt der Feldhamster bereits als ausgestorben. Ansehnliche Bestände lassen sich noch in Thüringen sowie Hessen und vor allem in Sachsen-Anhalt finden. Die Bördegebiete bieten üppige Nahrungsquellen. Die schweren Schwarzerdeböden eignen sich perfekt zum Bau der unterirdischen Röhren. Die für den Bestandsrückgang verantwortlichen Faktoren wirken komplex. Die moderne Landwirtschaft mit der Veränderung ihrer Wirtschaftsweise von Sommer- auf Wintergetreide, die schnelle, verlustarme Ernte auf riesigen Schlägen mit anschließendem Stoppelumbruch lassen dem Kleinsäuger nur noch wenig Spielraum zum Leben.

Ihm mangelt es an Zeit, Vorräte für den Winter anzulegen, und an Deckung vor Feinden. Die wäre dringend notwendig, denn der verstärkte Beutegreiferdruck durch Greif- und Rabenvögel, Raubwild aber auch Hunde und Katzen führt zu großen Verlusten. Um den völligen Niedergang des bunten Ackerbewohners zu verhindern, laufen in einigen Bundesländern Schutzprogramme. Die Deutsche Wildtierstiftung hält die Bemühungen nicht für ausreichend. Wird er nicht besser geschützt, warnt die Organisation, könnte der Feldhamster schon in 10-15 Jahren Geschichte sein.