Aberglaube
Weißes Wild erlegen?
Kontra
Ganz ehrlich: Den womöglichen metaphysischen Ärger ist es mir nicht wert. Ja, ich oute mich als abergläubisch. Wer ein weißes Stück Wild erlegt, verstirbt angeblich innerhalb eines Jahres. Ob es tatsächlich zu dieser Ultima Ratio kommt, bezweifle ich. Aber ein Schuss vor den Bug durch Diana oder den heiligen Hubertus in Form eines schlechten Jagdjahres oder körperlicher Beschwerden kann ich mir sehr gut vorstellen. Letztens erwischte ich einen Hasen auf einer Treibjagd schlecht, die Hunde mussten hinterher und ihn erlösen. Das beschäftigte mich tagelang. Genau eine Woche später sackte ich plötzlich am Küchentisch zusammen: Hexenschuss! „Das ist Dianas Strafe für den fahrigen Schrotschuss“, fuhr mir in den Kopf, während ich in Richtung Wohnzimmer kroch. Wie sieht die Strafe dann erst aus, wenn ich ein Stück weißes Wild erlege? Also nein, meiner Meinung nach sollte man bei Stücken mit weißer Decke tunlichst den Finger gerade lassen. Aberglaube ist natürlich etwas sehr Persönliches. Ähnlich wie Rituale belegt jeder Handlungen selbst mit Bedeutung. Ich würde deswegen auch nicht einem Mitjäger, der ein weißes Stück Wild erlegt hat, dieses Erlebnis madig machen. Das „Weidmannsheil“ kommt genauso von Herzen wie immer, der Händedruck ist gleichermaßen fest. In einer stillen Stunde würde ich ihn aber beiseite nehmen und Bedenken äußern. Man weiß ja nie ...
Pro
Willst du wirklich schießen?“, fragt mich mein Sohn. Die Damwildbrunft klingt aus und wir liegen vor einem alten Schaufler, der sich niedergetan hat. Die Frage bezieht sich auf die Deckenfarbe des Hirsches – er ist weiß. Ich würde ihn eher hellgelb nennen und verstehe die Frage nicht, wohlwissend, dass viele Jäger nicht im Entferntesten auf die Idee kommen würden, einen so gefärbten Hirsch zu strecken. Ich aber sehe einen sehr alten Schaufler vor uns, der bereits zurückgesetzt hat. Er ist mit Schmissen übersät, wie ehedem ein Corpsstudent im 12. Coleursemester. Der Brunftplatz wird bereits von einem mittelalten, starken Hirsch beherrscht, und viele Brunften dürfte er nicht mehr aktiv erleben. Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, und die weiße Farbe stellt in diesem Zusammenhang für mich jenseits überkommener jagdlicher Mythen keineswegs einen Hinderungsgrund dar, auch wenn Raesfeld in seinem Standardwerk den weißen Schaufler für „nicht sehr ansehnlich“ hält. Ueckermann/Hansen (Das Damwild, 1968) sehen solche Stücke – „weiße Fackel im Rudel“– als nicht hegewürdig und propagieren ihren Abschuss. Für mich ist das Jagen nach Altersklassen prioritär, was mein Sohn übrigens genauso sieht. Seine Frage eingangs diente ihm lediglich der Vergewisserung. Der Schaufler hängt jetzt an meiner Wand und das nicht als Schulterpräparat.
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