Fichten und Buchen bei Trockenheit im Rein- und Mischbestand

Text: Hans Pretzsch, Florian Motte, Thorsten E. E. Grams, Karin Pritsch, Thomas Rötzer, Benjamin D. Hesse, Karl-Heinz Häberle

19. Oktober 2021

Zur Erforschung der Auswirkungen längerer Trockenperioden wurden mittelalte Rein- und Mischbestände fünf Jahre lang im Sommer ausgetrocknet und ab Sommer 2019 bewässert. Während der Trockenphase verloren die Fichten im Mittel 54 % Zuwachs, die Buchen nur 18 %. Eine Mischung der Baumarten verringerte den Zuwachsverlust der Fichte um 28 %. Zuwachsreduktionen im Oberstand wurden durch stabilere Zuwächse im Zwischenstand teilweise kompensiert. Auf das Ende der Austrocknung reagierten die Buchen schneller, bei Fichten dauert die Erholung an.

Schneller Überblick

Zur Erforschung der Auswirkungen wiederholter längerer Trockenperioden wurden mittelalte Rein- und Mischbestände fünf Jahre lang im Sommer ausgetrocknet und ab Sommer 2019 kontrolliert bewässert
Die Untersuchungen des KROOF-Experiments zeigen, dass die Zuwachsrückgänge bei einer Aufeinanderfolge von Trockenjahren deutlicher ausfallen können als in einzelnen Extremjahren
Im Mittel fiel der Durchmesserzuwachs der Fichte mit Beginn der Austrocknung steil unter das Niveau der Kontrolle, stabilisierte sich dann aber auf geringem Niveau
Der Durchmesserzuwachs der ausgetrockneten Buche ging weniger stark zurück und pendelte sich schneller unter dem Niveau der Kontrolle ein
Die Mischung verringerte den Zuwachsverlust der Fichte signifikant und nicht etwa auf Kosten der Buche

Einzelne Trockenjahre können den Zuwachs der Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche um bis zu 50 % reduzieren [20, 40] und die Mortalität signifikant erhöhen [1, 2, 23, 33]. Die relativen Zuwachseinbußen fallen häufig auf zuvor gut mit Wasser versorgten Standorten empfindlicher aus als auf trockeneren Standorten, auf denen Bäume sich an die Trockenheit gewöhnen konnten [8, 31].

Das KROOF – Dachexperiment im Kranzberger Forst

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