Betriebsergebnisse deutscher Staatsforstbetriebe 2020

Text: Wolfgang Tzschupke

30. November 2021

2020 war für die Waldbesitzer eines der schwierigsten, wenn nicht sogar das schwierigste Jahr seit der Währungsreform. Das Berichtsjahr war – wie auch die Vorjahre – infolge des Klimawandels zu warm und zu trocken. Die Durchschnittstemperatur lag um 1,5 °C über dem Mittel der Referenzperiode 1981 bis 2010 und die Niederschläge erreichten mit regionalen Unterschieden nur 90 % des Solls [1]. Es überrascht daher nicht, dass die Kalamitätsholzanfälle in den durch Trockenheit und Käferbefall vorgeschädigten Beständen weiter dramatisch anstiegen.

Schneller Überblick

2020 erreichte der deutsche Holzeinschlag kalamitätsbedingt den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung
Die veröffentlichten Deckungsbeiträge aus dem Holzverkauf gingen weiter zurück
Infolgedessen sanken die Betriebsergebnisse der Staatsforstbetriebe auf neue Tiefstwerte

Bundesweit ergab sich 2020 somit ein Gesamteinschlag von 80,4 Mio. Fm – der höchste Wert seit der deutschen Wiedervereinigung. Infolge des ungebrochenen Befallsdrucks durch Borkenkäfer entfielen 77 % des Einschlags auf die Baumartengruppe Fichte. Regionale Schwerpunkte der Borkenkäferkalamität waren dabei Nordrhein-Westfalen, Hessen, Südniedersachsen, Sachsen und Thüringen.

Das Berichtsjahr wurde darüber hinaus auch für die Forstbetriebe von den im Frühjahr weltweit verordneten Pandemieschutzmaßnahmen überlagert. In der Folge brach die Weltwirtschaft um 3,3 % ein; noch stärker war der Einbruch mit 6,8 % im Euroraum, während sich das Bruttoinlandsprodukt in der Bundesrepublik um 4,9 % verringerte.

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