Arbeit und Einkommen im Spiegel österreichischer Testbetriebsnetze

Text: Walter Sekot, Marietta Metzker, Philipp Toscani

30. November 2021

Die Forstbranche galt lange als arbeits- und damit personalkostenintensiv. Allerdings hat in den letzten Jahrzehnten die Bedeutung auch größerer Forstbetriebe als Arbeitgeber immer mehr abgenommen. Technischer Fortschritt, der Ersatz von Eigen- durch Fremdleistungen sowie Rationalisierungszwänge haben die Zahl der unselbstständig Beschäftigten marginalisiert. Die beiden österreichischen Testbetriebsnetze (TBNs) gewähren einen detaillierten Einblick in die aktuellen Verhältnisse rund um den Produktionsfaktor Arbeit. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von COVID-19-bedingter Kurzarbeit und Quarantäne thematisiert.

Schneller Überblick

Der Kleinwald wird überwiegend durch nicht entlohnte Familienmitglieder bewirtschaftet
Einkünfte setzen sich aus kalkulatorischem Arbeitslohn und kostenrechnerischem Betriebserfolg zusammen
Der Personaleinsatz im Großwald wird immer mehr von dispositiv tätigen Angestellten dominiert
Einflüsse der Pandemie erfordern kostenrechnerische Anpassungen
Generell steigen die Herausforderungen an qualifizierte Arbeitskräfte

Auf die Besitzungen mit weniger als 200 ha entfällt mehr als die Hälfte des österreichischen Waldes. Auch wenn es eine klare Strukturentwicklung zu hoffernen („neuen“) Waldeigentümern gibt, wird der Kleinwald nach wie vor überwiegend durch nicht entlohnte Arbeitskräfte aus der Eigentümerfamilie bewirtschaftet. Dieser Besonderheit wird im TBN des Kleinwaldes dadurch Rechnung getragen, dass die Leistungsstunden dieser Arbeitskräfte erfasst und kalkulatorisch bewertet werden. Daraus resultiert ein kalkulatorisches Arbeitseinkommen, das zusammen mit dem kostenrechnerischen Betriebserfolg der Waldwirtschaft die insgesamt seitens des Eigentümerhaushaltes lukrierten Einkünfte ergibt.

Besonderheiten und Ergebnisse des Kleinwaldes

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