130 Jahre Erdmannshausen – eine Blaupause für die Zukunft?
Schneller Überblick
- Aus devastierten, mattwüchsigen Wäldern werden in weniger als einer Waldgeneration strukturreiche Mischbestände
- Durch einen Waldbau auf natürliche Grundlage hat Forstmeister Erdmann die Struktur- und Baumartenvielfalt deutlich und nachhaltig erhöht
- Verschiedene Parameter belegen die Waldentwicklung der letzten 130 Jahre in Erdmannshausen
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der überwiegende Teil des Waldes im Norddeutschen Tiefland durch Übernutzungen, devastierte Standorte und Heide geprägt; so auch in Erdmannshausen, 40 km südlich von Bremen im heutigen Forstamt Nienburg. Ab 1830 wurde damit begonnen, diese Heideflächen mit der anspruchslosen Kiefer wiederaufzuforsten. Die ausgedehnten Wiederaufforstungen stellten sich infolge langjähriger Plaggennutzungen oft licht, waren mattwüchsig und zeigten erhebliche Ausfälle.
Friedrich Erdmann, Leiter der damaligen Oberförsterei Neubruchhausen, entwarf 1892 eine Konzeption, deren Ziel die Umwandlung der Kiefernwälder in stabile Mischbestände war. Dabei waren Aspekte wie Bodenschutz, standortsgemäße Baumartenwahl und Mischwaldmehrung ebenso wie die Steigerung der Holzproduktion Elemente seines „Waldbaus auf natürlicher Grundlage“.
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