Ist die Eibe ökologisch besonders wertvoll?

Text: Olaf Schmidt

19. Juni 2024

Die Eibe (Taxus baccata) ist eine seltene Gehölzart in unseren Wäldern. In Gärten, Park- und Schlossanlagen kommt sie dagegen häufig vor, weil sie wegen ihrer Schnitt- und Schattenverträglichkeit dort gerne angepflanzt wird. In fachlichen und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen wird immer wieder von der Eibe als „ökologisch besonders wertvolle Baumart“ oder „Förderung der Biodiversität“ durch Eibe gesprochen [1]. Die Erhaltung, Förderung bzw. Nachzucht der Eibe in den Wäldern wird als „ökologische Anreicherung“ bezeichnet. Trifft das wirklich so zu?

Schneller Überblick

Die Eibe ist eine seltene und besondere heimische Baumart
Sie ist eine an phytophagen Insekten und Pilzen extrem artenarme Baumart
Es sind nur vier auf Eibe spezialisierte Insekten- und Milbenarten bekannt
Für das Attribut „ökologisch besonders wertvoll“ gibt es bei der Eibe keine Belege; es trifft so nicht zu und sollte daher auch nicht mehr verwendet werden

Die Eibe wurde als seltene heimische Baumart in Deutschland bereits 1936 geschützt und zählt seit 1962 in Bayern sogar zu den vollkommen geschützten Pflanzenarten.

Entwicklungsgeschichte und Systematik der Eibe

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