Umstrittene Studie: Protest und Kirchenaustritte

Eine neue Studie der katholischen Kirche sorgt für Unmut unter Bauern. Das Expertenpapier fordert tiefgreifende Reformen in der Agrarpolitik, darunter stärkere staatliche Eingriffe und eine Umverteilung landwirtschaftlicher Einnahmen. Besonders kritisch sehen die Bauern den Vorstoß, das Eigentum an landwirtschaftlichen Flächen und die bisherige ökonomische Ausrichtung der Betriebe infrage zu stellen.

Von der Spitze des Bayerischen Bauernverbands (BBV) hat sich Landesbäuerin Christine Singer kritisch zu Wort gemeldet, auch an der Basis ist der Ärger groß und zeigt sichtbare Auswirkungen. Im Landkreis Altötting hat Gabriele Eberl, Kreisbäuerin und Ortsbäuerin von Tüßling-Unterburg-kirchen, zusammen mit anderen Bäuerinnen ein Zeichen gesetzt: Die Landfrauen haben in diesem Jahr nicht, wie sonst üblich, die Erntekrone in der Kirche geschmückt. Eberl erklärt: „Wir wollten damit zeigen, dass wir mit diesen Äußerungen in dem Gutachten, das von der katholischen Kirche in Auftrag gegeben wurde, nicht einverstanden sein können, denn hier werden Sachverhalte völlig falsch dargestellt. Man versucht den Bäuerinnen und Bauern zu unterstellen, dass sie hauptverantwortlich seien für schwere Fehler im Umwelt- und Naturschutz und für den Rückgang der Biodiversität“.