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„Schlüsse ziehen – und Schlussstriche“

Valentin Seiringer bewirtschaftet einen Bio-Ackerbaubetrieb im österreichischen Wieselburg. Sein Fokus liegt auf Humusaufbau und immergrünen Anbausystemen. 2022 gewann er den CERES AWARD in der Kategorie Ackerbauer. Für agrarheute schreibt er regelmäßig in der Praktikerkolumne „Kopfdünger“.

Der Winter eignet sich immer besonders zum Vor- und Zurückschauen. Leichter fällt mir ehrlich gesagt immer der Blick nach vorn. Ideen und Visionen prallen weniger hart auf die Realität der unplanbaren Wetterextreme und niedrigen Marktpreise. Beim Blick auf die Zahlen der vergangenen Anbauperiode stelle ich fest, dass ich mit einem blauen Auge davongekommen bin.

Im Schnelldurchlauf meine Rahmenbedingungen 2024, die ich nicht beeinflussen konnte: verregnete Hacksaison, Sommer mit Hitze und kaum Niederschlag, Sintflutregen im September, schlechte Marktfruchtpreise. Kein negatives Ergebnis zu haben, ist da ein gutes Ergebnis.

Wenn ich wichtige Entscheidungen anschaue, habe ich dieses Jahr selten falsch geraten. Die meisten würde ich auch im Nachhinein wieder so treffen. Dazu gehören ein später Aussaattermin im Frühjahr, aggressives Hacken und Striegeln oder die frühe Ernte vor dem extremen öster- reichischen Herbstregen. Bei kleineren Entscheidungen habe ich dort und da viel dazu gelernt.

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