Gülle ansäuern: Stickstoff besser nutzen

23. Februar 2024

Interview Das Ansäuern von Gülle und Gärresten hilft, Verluste an pflanzenverfügbarem Stickstoff weiter zu begrenzen. Das länderübergreifende Projekt „Säure+ im Feld“ zeigt, wie es geht.

Was sind die wichtigsten Ziele beim Ansäuern von Gülle und Gärresten?

Die wichtigsten Ziele sind, die Emissionen an Ammoniak zu senken und die Stickstoffversorgung der Kultur zu verbessern. Stickstoff (N) liegt in Gülle oder Gärresten organisch gebunden oder als Ammonium (NH4) vor. Beim Ausbringen kommt es immer zu einem Verlust in Form von Ammoniak (NH3). Chemisch betrachtet befinden sich Ammonium und Ammoniak in einem natürlichen, vom pH-Wert abhängigen Gleichgewicht zueinander. Je höher der pH-Wert, desto weiter verschiebt sich das Gleichgewicht zum Ammoniak. Da die meisten Güllen oder Gärreste einen pH-Wert von über pH 6,5 haben, also leicht alkalisch sind, werden Verluste natürlicherweise gefördert. Gibt man nun Schwefelsäure hinzu, sinkt der pH-Wert und das Gleichgewicht verschiebt sich zugunsten des Ammoniums. Dies bedeutet im Umkehrschluss: mehr pflanzenverfügbares Ammonium für die Kulturen.

Niklas Brunotte

E-Mail: niklas.brunotte@lwk-niedersachsen.de

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