INTERVIEW
Auf die ganze Lieferkette blicken
Die Landwirte stehen unter enormen Druck: Steigende Auflagen, mäßige Erzeugerpreise und das Gefühl von immer weniger Vertrauen durch die Verbraucher. Was würden Sie ihnen raten, um die Lage zu verbessern?
Scholbeck: Es ist nicht unsere Aufgabe, einzelnen Marktteilnehmern etwas zu raten. Entstanden ist die heutige Situation unter anderem durch die Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte sowie des globalen Wettbewerbs zum Beispiel bei Milch oder Fleisch. Wollte man in dieser komplexen Wertschöpfungskette etwas ändern, wird das nicht mit Freiwilligkeit gehen, sondern mit ordnungspolitischen Maßnahmen.
Wübben: Die Konsumgewohnheiten verändern sich – ich denke an Tierwohl, Klima- und Umweltbewusstsein. Die Landwirte können nicht umhin, sich damit zu beschäftigen und sich darauf einzustellen. Das ist eine Herausforderung, die sie vermutlich nicht allein bewältigen können.