EDITORIAL
Verständnis schaffen für Depressionen
Die Schweinehalter sind massiv von der ASP betroffen und wer gestern noch als systemrelevant bejubelt wurde, dem wird heute vor- geworfen, seine Tierzahlen nicht schon früher zurückgefahren zu haben. Unterdessen zeichnen sich im Kampf gegen den Klimawandel immer neue Auflagen ab. Über allem schwebt die Bedrohung durch das Coronavirus, das fast alle Menschen in diesem Land sicher gerne hinter sich lassen würden. Aber begleiten wird es uns trotzdem noch eine ganze Weile.
Wohin man derzeit auch blickt, gibt es Baustellen.
Topthema ist bei uns aus diesen Gründen etwas Ungewöhnliches: Wir wollen über Depressionen reden. Gemeint sind damit nicht die Phasen, in denen man sich traurig oder mutlos fühlt und die wahrscheinlich jeder kennt. Gemeint ist eine echte Krankheit, die wie eine solche zunächst erkannt und dann behandelt werden muss und die mancher sein ganzes Leben mit sich herumträgt. Wir beschäftigen uns mit dieser Krankheit, weil wir Verständnis für sie schaffen wollen. Gerade in Phasen, in denen die Rahmenbedingungen unsicherer werden, sind depressive Menschen besonders gefährdet. Wenn es aber einen Nutztierhalter trifft und er deswegen seine Tiere vernachlässigt, entstehen manchmal die Bilder von „schwarzen Schafen“, von denen sich jeder distanziert. Dabei stecken auch hinter diesen Fällen oft menschliche Schicksalsschläge.
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