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Kommentar

„Technik senkt keine Kosten“

Nur wenige Stunden hat es gedauert, bis das Investitionsprogramm für die Maschinenförderung ausgeschöpft war. Gülle- und Hacktechnik sowie Roboter – das sind vermutlich die drei Bereiche, mit denen sich viele von Ihnen in der letzten Zeit genauer beschäftigt haben.

Alle, die nicht Punkt 12 Uhr mit einer schnellen Internetverbindung vor dem PC saßen, schauen jetzt erst einmal in die Röhre und müssen warten. Fest steht: Die Anschaffung von Hacktechnik ist für diese Saison gelaufen und bei den Lieferterminen für Gülletechnik wird vermutlich auch ein Zuschlag in der nächsten Runde 2021 kein neues Fass auf den Hof bringen.

Ich möchte gar nicht viel über den Ablauf und den Sinn oder Unsinn des Förderpakets sagen – mehr dazu in unserer Glosse auf S. 140. Ich habe mich vielmehr gefragt:Wie verändern die neuen Maschinen das Arbeiten und die Kosten auf den Höfen?

Klar, wer demnächst mit einem neuen Güllefass bodennah ausbringt, kann sich zurücklehnen. Er ist für die Zeit nach 2025 gut aufgestellt und verringert die Emissionen. Was bleibt, sind die immer kürzer werdenden Zeitfenster. Wer mit der Investition nicht auch mehr Kubikmeter orderte, wird in Sachen Flächenleistung wenig verändern.

Übrigens werden auch die Kosten nicht geringer: Das KTBL rechnet mit variablen Kosten von 3,30 Euro/m³ für die Gülleausbringung mit einem 18-m³-Fass und 12-m-Schleppschuhgestänge. An Wartungs- und Verschleißkosten ändert auch eine Förderung nichts.

Dagegen hat der neue Düngerstreuer mit Wiegetechnik großes Sparpotenzial. Hier profitieren Sie nicht nur von der Förderung, sondern auch im Ackerbau. Wenn wir Unterschiede in der Grünfärbung mit unseren Augen erkennen, sind bereits 20 Prozent falsch gedüngt. Auch der richtige Zeitpunkt für das Ein- und Ausschalten am Vorgewende täuscht – man sieht es immer an den Lagerstellen im Vorgewende. Automatisiertes Einschalten, Regeln und Teilbreitenabschalten bringen hier große Vorteile – für die Umwelt und bei den Kosten.

In der vergangenen Ausgabe haben wir über Feldroboter berichtet. Mich hatte überrascht, dass in Deutschland bereits 50 Roboter auf Äckern ihre Bahnen ziehen. Die Pioniere gehen ein hohes Risiko ein und kaufen Technik, die ihren Wert noch beweisen muss, aber nur so entsteht technischer Fortschritt.

Ich wünsche Ihnen, dass sich der Aufwand, sich um die Förderung zu bewerben, auch betriebswirtschaftlich auszahlt, die Arbeit mehr Spaß macht undnicht mehr Ärger verursacht. ●

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