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Brennpunkt

Ohne Rücksicht auf Verluste

Im vergangenen Jahr trafen sich die EU-Umweltminister unter der Leitung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (li.) zum Kick-off der deutschen Ratspräsidentschaft im Umwelt- und Klimabereich.

Bauern oder Bienen? Wen brauchen wir fürs Überleben? Natürlich beide. Doch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sieht das offenbar anders. Für sie ist Insektenschutz eine Frage von Entweder-oder: Entweder den Bauern geht es gut oder den Bienen. Das Insektenschutzpaket, das sie durch das Kabinett gebracht hat, folgt jedenfalls diesem Gedanken. Der Gesetzentwurf umfasst massive, pauschale Einschränkungen für den Pflanzenschutz mit Herbiziden und bestimmten Insektiziden in nationalen Schutzgebieten. Ein Ertragseinbruch im Ackerbau um rund die Hälfte auf das Niveau des Ökolandbaus erscheint dort realistisch. Nur für Sonderkulturen und die Vermehrungsstufe ist eine Ausnahme vorgesehen.

Für den Ackerbau in Flora-Fauna-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) außerhalb von Schutzgebieten soll auf Druck des Landwirtschaftsministeriums eine Übergangsfrist von drei Jahren gelten. Dann sind auch diese Flächen von dem weitgehenden Pflanzenschutzverbot bedroht. Dabei geht es um rund 115.000 ha. Zudem sollen Landwirte entlang von Gewässern 5 bis 10 m breite Randstreifen anlegen, obwohl es dazu bereits in mehr als der Hälfte aller Bundesländer Auflagen gibt oder sie geplant sind. Geregelt wird auch der Glyphosatausstieg: Der Wirkstoff darf nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden und ab 2024 voraussichtlich überhaupt nicht mehr.

Keine wissenschaftliche Basis

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