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Krisenbewältigung in der Nutztierhaltung

„Die Kosten sind einfach explodiert“

Frank Vogler ist Legehennenhalter aus Neuwirtshaus in Unterfranken.

„Die Geflügelhaltung hat momentan mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen“, sagt Frank Vogler. Unter anderem sieht er speziell in der Legehennenhaltung die hohen Futterpreise, die sich seiner Meinung nach noch weiter erhöhen werden. Als weiteren Punkt sieht er die Tierwohlkriterien, die die Eier sehr verteuert hätten. „Ich sehe hier kaum noch Möglichkeiten zur Erweiterung. Was hilft es den Tieren, wenn wir europaweit keine einheitlichen Regelungen hinbekommen“, sagt er.

Frank Vogler hat sein gesamtes Freilandsortiment auf Eier mit Hahnenaufzucht umgestellt. Die Produkte werden direkt vermarktet. „Das lief bisher immer positiv, nur die letzten vier bis fünf Monate war es eine schwierige Zeit.“ In dieser Zeit hat er etwa 30 Prozent weniger verkauft. Von Bioprodukten wird immer mehr abgerückt. „Wir waren halt durch die corona-bedingte Lage verwöhnt, wo die Menschen viel zu Hause waren und Bio gekauft haben. Jetzt sind die Kosten durch ideologische, politische Vorstellungen und wegen dem Futter explodiert und das Ei wird zu teuer.“

Für die Zukunft will Frank Vogler lockerer planen, vielleicht auch mal einen Stall leer lassen, um Druck vom Markt zu nehmen. (jd)

„Es gibt Pläne, aber keine Sicherheit“

Lilian Guzmán ist Landwirtin und Vorsitzende der Agrargenossenschaft Groß Machnow.

„Für uns war die Ferkelproduktion in den vergangenen drei Jahren ein Verlustgeschäft. Als breit aufgestelltes Unternehmen konnten wir die dramatischen Einbrüche im Schweinemarkt während der Corona-Krise noch mit unserem Marktfruchtanbau und der Biogasproduktion abpuffern, doch seit Beginn des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise verschärft sich die Lage. Für Schweinehalter ist die Situation desaströs.“

Noch dazu schwele die Angst vor ASP. Leider sei keine Besserung in Sicht. Gesicherte Preise, die die gestiegenen Inputkosten decken, und eine regionale Abnahme wären ein Muss, damit sich die heimische Produktion lohne. „Die Anforderungen an die Produkte werden immer höher, aber keiner möchte den Preis dafür zahlen, zu Krisenzeiten noch weniger. Die deutsche Landwirtschaft produziert mit einem sehr hohen Standard hochwertige Produkte. Dahinter stehen studierte und ausgebildete Fachkräfte, aber noch immer fehlt es an Wertschätzung dafür. Wäre die Zukunft gesichert, würden wir in unseren Stall investieren, mehr Platz und Auslauf für die Tiere schaffen und die Arbeitsplätze dahinter erhalten. Ideen und Pläne gibt es bereits. Was fehlt, ist die Sicherheit für die Tierwirte.“ (as)

„Der Nutzen und der Tierschutz müssen zusammenpassen“

Martin Mühlinghaus bewirtschaftet einen Milchviehhof in Velbert.

Für den Rinderhalter Martin Mühlinghaus ist die Nutztierhaltung im Umbruch. Seiner Meinung nach rückt der Fokus Tierwohl immer stärker in den Vordergrund, doch diese Entwicklung sieht Martin Mühlinghaus zwiespältig.

„Jetzt wo auch die normalsterblichen Bürger mit den Preissteigerungen zu kämpfen haben, wird es ihnen letzten Endes egal sein, woher ihre Lebensmittel kommen, Hauptsache, sie können sie noch bezahlen“, sagt der Milchviehhalter. Diesen Gedankengang kann Mühlinghaus nachvollziehen. „Natürlich spielt Tierwohl auch für mich eine wichtige Rolle, aber der Nutzen und der Tierschutz müssen zusammenpassen“, sagt er.

Ob Politik, Tierschutz, Verbraucher oder Landwirt − Auseinandersetzungen wird es seiner Ansicht nach immer zwischen allen Parteien geben. Wichtig sei dabei, eine umsetzbare Lösung für alle zu finden.

Bezüglich Tierwohl strebt der Landwirt bei sich nach eigenen Aussagen eine nachhaltige Milchviehhaltung an. „Je älter eine Kuh bei mir wird, umso länger verdiene ich auch daran“, sagt Martin Mühlinghaus. Darüber hinaus ist das für ihn auch ein Kennzeichen dafür, wie gut es dem Tier auf seinem Betrieb geht. „Wir versuchen jeden Tag, unser Bestes zugeben. Letzten Endes müssen wir lernen, mit Herausforderungen, beispielsweise Wetterveränderungen durch den Klimawandel, arbeiten zu können. Deswegen sind wir in der Landwirtschaft tätig. Wir arbeiten mit der Natur.“ (jd)

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