„Jetzt bauen die auch Trecker“

Die Digitalisierung lebt vom Austausch von Daten. Von einem freien Austausch, wohlgemerkt. Was nützt es, wenn die Daten zwar übertragen werden, aber nicht da ankommen, wo sie gebraucht werden? Das ist häufig der Fall, wenn Traktoren und Anbaugeräte miteinander reden sollen. Während es klappt, dass die Applikationskarte die Ausbringmenge an den Düngerstreuer durchgibt, scheitert es häufig, wenn das Anbaugerät sein Wissen an den Traktor weitergibt. Der soll es eigentlich ans Farmmanagementprogramm weitersagen. Sie als Landwirt machen dann eine ähnliche Erfahrung wie die Leute damals bei dem Turmbau zu Babel: Sprachverwirrung zwischen den Akteuren.

Dabei liegt es nicht an der Fremdsprache, sondern am Willen. Ich finde es nicht akzeptabel, wenn Traktorhersteller ihre Schnittstellen nicht offenlegen. Die Schlepperhersteller argumentieren immer mit der Sicherheit der Fahrzeuge, für die sie geradestehen müssen. Wenn es aber um die Entwicklung autonom fahrender Maschinen und Geräte geht, sind die Gründe aus meiner Sicht eher Abschottung gegenüber dem Wettbewerb.

Das fängt schon im Kleinen an. Als Schlagwort sei TIM genannt. Hier steuert das Gerät den Traktor. Sind beide vom selben Hersteller, klappt das in der Regel sehr gut. Hängt eine Fremdmarke hinter dem Traktor, sind Funktionsumfang sowie Bedienung und Einstellung schon stark eingeschränkt.