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Von Frauen und Männern

Kurz nach dem Mittagessen: Das Altenteiler-Ehepaar sitzt mit dem erwachsenen Sohn und der neuen Auszubildenden zum ersten Mal zusammen. Der Altbauer sieht seine Frau auffordernd an und sagt: „Jetzt hätte ich gerne einen Kaffee.“ Sie schaut ihm in die Augen und sagt: „Ich auch, frag die jungen Leute, ob du ihnen einen mitmachen sollst.“ Er entgegnet: „Werd nicht frech, das ist deine Arbeit.“

Der Sohn schaltet sich ein: „Die Kaffemaschine ist eh noch kaputt. Ich bin noch nicht dazugekommen, sie zu reparieren.“ Die Mutter fixiert ihn und sagt genervt: „Das sagst du schon seit Wochen, wann machst du es denn endlich?“ Der Sohn entgegnet: „Du musst mich nicht alle drei Monate daran erinnern, ich hatte was Wichtigeres zu tun.“ Seine Mutter sagt resigniert: „Es macht keinen Sinn, mit Männern zu streiten. Sie haben eh immer unrecht.“

Bereit zum Multitasking?

Der Vater sagt zur Auszubildenden: „Wenn wir gleich anfangen zu silieren, muss jemand Silo verdichten fahren. Traust du als Frau dir das zu?“ Die Auszubildende lächelt und sagt: „Solange ich den Traktor nicht rückwärts einparken muss.“ Der Sohn schaltet sich ein: „Ich kann das gerne übernehmen. Ich bin der beste Fahrer weit und breit.“

Sein Vater blickt ihn prüfend an: „So, wie du neulich mit deinem Auto die Wand angefahren hast, weil du wieder auf dein Handy geschaut hast?“ Die Mutter beschwichtigt: „Lass den Jungen in Ruh’, Männer können halt kein Multitasking.“ Der Sohn entgegnet ärgerlich: „Wenn Multitasking heißt, gleichzeitig auf zwei Parkplätzen und dem Bürgersteig zu parken, dann könnt ihr das sicher.“

Frauen- und MännerJobs

Der Alternteiler sagt zur Auszubildenden: „Wenn man mit den großen Maschinen auf das Fahrsilo muss, kriegen manche es mit der Angst. Falls es dir zu viel wird, sag es.“ Die Auszubildende dankt ihm und schwört sich, genau das nicht zu tun.

Dann stehen alle auf und tragen das Geschirr zur Spülmaschine. Die Mutter fragt den Sohn: „Sollen wir gleich einräumen?“ Der Sohn verneint und seine Mutter fragt: „Hast du etwa nicht vorhin ausgeräumt?“ Entrüstet sagt der Sohn, dass er das gemacht habe. Die Mutter fragt, ob er sich sicher ist. Darauf der Sohn: „Dann räume ich sie halt nachher noch mal aus!“ Kurz danach ruft das Silieren und alle stürzen sich mit Feuereifer in ihre jeweilige Arbeit.

Zeigen, wo es langgeht

Am späten Abend sitzen alle erschöpft, aber zufrieden wieder in der Küche. Der Vater erzählt dem Sohn, dass Berufskollegen aus der Silierkette ihn angesprochen hätten: „Die neue Auszubildende von euch, die fährt ja wie der Teufel.“ Der Sohn nickt.

Die Auszubildende ist stolz. Später sagt die Altenteilerin zu ihr: „Denk dir nichts wegen der Sprüche vorhin. Männern muss man zeigen, wo es langgeht. Sie würden nie nach dem Weg fragen, wenn sie ihn nicht kennen. Aber niemand ist vollkommen und manchmal sind sogar Frauen auch nur Männer.“ ●

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