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„Ciao, Cem“

Sabine Leopold arbeitet als Redakteurin bei agrarheute und lebt als studierte Landwirtin mitten in Berlin.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten, ist die vorgezogene Bundestagswahl vorbei. Und sie dürfte Spuren hinterlassen haben – politische wie menschliche.

Von meinem Zeitpunkt aus – gut zwei Wochen vor der Wahl – ist das Ergebnis offen wie selten zuvor. Das liegt vor allem an einem Wahlkampf, der an persönlichen Angriffen, substanzlosen Selbstdarstellungen und einer nie gekannten Ausschlachtung durch die Medien mehr als je zuvor an die Schlammschlachten vor US-Wahlen erinnert. Längst geht es mehr um die möglichst vollständige Demontage von Einzelpersonen als um politische Ziele. Der Noch-Landwirtschaftsminister Cem Özdemir schrieb auf X (Twitter) dazu: „Ich rate allen demokratischen Kräften, so miteinander zu reden, dass wir uns am Tag nach der Wahl nicht beieinander entschuldigen müssen.“

Ich bin nicht oft einer Meinung mit dem grünen Spitzenpolitiker, aber hier spricht er mir aus der Seele. Egal, wie die Wahl ausgeht: Wir werden eine Regierungskoalition brauchen, und die beteiligten Parteien sollten sich im Optimalfall nicht schon von vornherein bestmöglich gegenseitig blockieren. Dafür haben wir viel zu viele Probleme im Land, die dringend einer Lösung bedürfen.

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