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„Als Landwirtin fühle ich mich von keiner Partei richtig verstanden“

Julia Schmid ist Milchviehhalterin im niederbayerischen Neufraunhofen und als Agrarbloggerin aktiv.

Egal, welche Koalition sich finden wird, das Verhältnis zwischen Politik und Landwirtschaft ist gespalten. Welche der Parteien will was bei der Landwirtschaft? Bündnis 90/die Grünen und die Linken nennen konkretere Ziele und Wünsche in ihren Parteiprogrammen bezüglich der Agrarwirtschaft.

Die Grünen wollen die Direktzahlungen schrittweise durch eine Gemeinwohlprämie ablösen. Die Prämie sollen Landwirte für Umweltleistungen erhalten.

Die Linke geht noch weiter: Ab der kommenden Förderperiode sollen nur noch Betriebe Direktzahlungen bekommen, die „wissenschaftlich fundierte Umwelt- und Sozialkriterien“ erfüllen. An den Umbaukosten von Ställen will die Partei die „bisher profitierenden Konzerne beteiligen“. Viele Parteien bleiben beim Thema Landwirtschaft vage. So heißt es im Wahlprogramm der CDU/CSU: „Wir begleiten die Landwirte verlässlich beim ökologischen Wandel.“ Die Sozialdemokraten wollen „weg von der Flächenförderung, hin zu einer Förderung, die an Kriterien für Klima, Natur- und Umweltschutz und Tierwohl gebunden ist“. Die FDP will die von der EU gezahlten Subventionen abbauen. Die AfD will aus der EU-Agrarpolitik aussteigen und sie „in die alleinige Verantwortung der Nationalstaaten legen“.

Ich fühlte mich als selbstständige Landwirtin von keiner Partei so wirklich vertreten oder verstanden. Wer sich an welche Versprechen erinnern kann, steht noch in den Sternen. Ich bin gespannt, wie die Koalitionsverhandlungen ausgehen und ob die Landwirtschaft noch mehr Einschnitte erfahren muss als eh schon.

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