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„Wer weiß, was morgen kommt“

Die Kosten in der Landwirtschaft explodieren. Gut, dass die Milchpreise aktuell hoch sind.

Nadine Schmidt, Brunsbek-Papendorf

Nadine Schmidt ist 43 Jahre alt und hält 65 Milchkühe im Laufstall in Brunsbek-Papendorf, Schleswig-Holstein

„Zu Beginn der Corona-Pandemie haben wir den Umbau des alten Melkstands in Angriff genommen. Wir haben die Melkgrube verfüllt, Wasserleitungen umgelegt und neue Liegeboxen für mehr Kuhkomfort gebaut. Mit der Zeit gab es leider Materialengpässe.

Durch den Ukraine-Krieg haben wir das Problem mit dem Heizöl und Diesel. Heizöl haben wir Mitte Februar bestellt und am 24. Februar 2022 geliefert bekommen. Leider haben wir keinen Dieselkontrakt abgeschlossen. Die Dieselkosten für die Traktoren sind bei uns ein hoher Kostenfaktor. Wir versuchen nicht auf dem letzen Tropfen einzukaufen, um flexibel zu sein. Genau wie bei den Futtermitteln.

Zum Glück deckt der derzeitige Milchpreis die gestiegenen Kosten. Strom produzieren wir seit 2012 mit zwei Fotovoltaikanlagen. Damit decken wir unseren Bedarf an Kilowattstunden leider nur rechnerisch.

Für einen Stromausfall haben wir einen Zapfwellengenerator. Die letzten 2,5 Jahre haben uns viel Kraft gekostet. Wir sind oft müde und fragen uns, warum wir jeden Tag arbeiten, um diejenigen satt zu machen, die wir ja, laut Werbung, Fernsehen und Social media, alle vergiften wollen. Die Rechtfertigungen für unsere Arbeit und unser Handeln strengen an.“ (aru)

Anita Lucassen, Elisabethfehn

Anita Lucassen ist 44 Jahre alt und hält 180 Milchkühe im Laufstall in Elisabethfehn, Niedersachsen

„Wir sind betrieblich – trotz Corona und Ukraine-Krieg – ganz gut durch die Zeit gekommen. Corona hatten wir noch nicht, soweit wir wissen.

Besonders der gute Milchpreis kommt uns zugute. Der Auszahlungspreis passt zu den gestiegenen Energie- und Betriebsmittelkosten. Wir sind aber auch bei Ammerland, der bestauszahlenden Molkerei in Deutschland. Wir bekommen aktuell einen Netto-Milchpreis von 63 Cent/l. Wenn man dann sein Grundfutter im Griff und wie wir das Glück hat im „nassen Loch“ zu wohnen, läuft es doch recht gut. Wegen der feuchten Böden hatten wir letztes Jahr eine gute Ernte.

Ein möglicher Blackout ist für uns als landwirtschaftlicher Betrieb ein wichtiges Thema. Deshalb haben wir vorgesorgt. Wir haben eine 30-kW-Solaranlage und bauen gerade ein 99-kW-Hofkraftwerk. Das ist eine Biogasanlage, die nur mit dem beschickt wird, was sowieso auf dem Hof anfällt: Gülle, Mist, Futterreste. So sind wir unabhängig von der Energiekrise und helfen mit, den Energiemangel zu bekämpfen. Zudem wollen wir uns noch ein Notstromaggregat anschaffen, um im Falle eines Blackouts abgesichert zu sein. Auch unsere Dieselvorräte haben wir im Blick: Unser Diesellieferant ist nur 2 km von uns entfernt.“ (aru)

Thilo Keller, Ölbronn

Thilo Keller ist 29 Jahre alt und hält 110 Milchkühe in zwei Laufställen in Ölbronn, Baden-Württemberg

„In der Hochzeit von Corona hat sich auf unserem Bio-Betrieb nicht viel verändert. Wir waren an den Wochenenden etwas stärker von Besuchern frequentiert, was wir wahrscheinlich den geschlossenen Tierparks zu verdanken hatten. Die Auswirkungen von Corona kamen uns zunächst zugute, da unser Ab-Hof-Verkauf der Milch ziemlich anstieg. Leider sank die Nachfrage nach unserer Milch ab Hof wieder, als die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, die Gastronomie geöffnet hatte und Urlaub wieder möglich war. In meiner Familie hatten alle mindestens einmal Corona. Ich selbst hatte kaum Beschwerden während der Infektion und habe auch keinerlei Langzeitfolgen.

Der Ukraine-Konflikt hat mehr Auswirkungen auf unseren Betrieb, vor al- lem, was die Kosten betrifft. Die Energie- kosten sind für uns erheblich gestiegen, Die Folge ist, dass auch die Kosten für alles, was wir zukaufen, wie Kraftfutter, Saatgut, Reinigungsmittel, gestiegen sind. Zum Glück zog auch der Milchpreis mit Beginn des Kriegs stetig an, sodass wir mittlerweile über 13 Cent mehr pro Liter erzielen können als im Vorjahreszeitraum. Unser Milchpreis liegt derzeit bei 63 Cent/l netto. Vorsichtshalber haben wir in Notstromaggregate und Dieselvorräte investiert. Man weiß ja nicht, was kommt.“ (aru)

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