Denn goldene Kunden kaufen mehr

Im hellen, lichtdurchströmten 15. Stock des BayWa-Hochhauses, das liebliche Alpenvorland im Rücken, demonstriert Melanie Fichtner ihren Röntgenblick. „Wenn ein Kunde uns kontaktiert, ist er je nach Bedarf ein Baustoff-, Agrar- oder Werkstatt-Kunde. Wir müssen ihn passgenau ansprechen, ob am Telefon, über Chat oder vor Ort. Das gelingt nur mit sauberen Daten und funktionierenden Abläufen“, erklärt die IT-Chefin des Münchner Konzerns. Anfang Februar ist sie formal zur Chief Information Officer (CIO) aufgestiegen, nachdem sie seit ihrem Firmeneintritt 2021 bereits die operative IT geleitet hatte. Fichtners Credo: Das Geld steckt in den Daten und den Prozessen. Der Große frisst den Kleinen – das galt lang als unbequeme Wahrheit im Wirtschaftsleben. Die Digitalisierung hat es geändert. „Heute gilt: der Schnelle frisst den Langsamen“, stellt Fichtner fest. Ob Konzern oder Mittelständler: die Innovationszyklen werden kürzer, die Märkte verändern sich schnell. Unternehmen müssen sich permanent neu ausrichten.

Herzstück dessen ist die IT. Was als elektronische Datenverarbeitung (EDV) angefangen hat, ist heute geschäftsentscheidend. Daten – sofern man sie nicht nur sammelt, sondern auch intelligent nutzt – sind das neue Gold. Melanie Fichtner versteht die IT als Business Enabler und stimmt ihre IT-Strategie eng auf die Konzernstrategie der BayWa ab. Sie berichtet direkt an den Finanzvorstand Andreas Helber.