Der Himmel auf Erden

Früher hatten kleine Gewässer in der Landschaft einen Wert, sie dienten als Viehtränken und -suhlen. In den Städten und Dörfern gab es Feuerlöschteiche, in denen die Dorfkinder Kaulquappen fingen oder an heißen Tagen Abkühlung fanden. Leider kam es an Feuerlöschteichen mit steilen Ufern auch immer wieder zu Unglücksfällen, deshalb sind die meisten inzwischen zugeschüttet worden. Heute steht das Vieh im Stall und auf den Weiden versorgen automatische Viehtränken die Tiere mit Wasser. Kleingewässer sind den großen Landmaschinen im Weg und wurden im Rahmen von Flurbereinigungen im vergangenen Jahrhundert zugeschüttet.

Kleingewässer sind nicht nur für Menschen attraktiv, sie ziehen auch viele Tiere an, und zwar nicht nur die Bewohner von Teichen, wie Libellen oder Molche. Jedes Tier muss trinken, sei es ein kleines Insekt oder ein großes Säugetier. In Trockenzeiten, wenn morgens kein Tau auf den Blättern zu finden ist, brauchen auch kleine Tiere zumindest ein Mini-Gewässer. Deshalb sollte die Uferzone aller Gewässer, egal ob Vogeltränke oder Schwimmteich, flach ausgebildet werden, damit es auch für kleine Tiere genügend Möglichkeiten gibt, hier zu trinken, aber auch einen Weg, wieder herauszuklettern, wenn sie sich zu weit vorgewagt haben.

Immer genug Wasser – an Teichufern steht dem Pflanzenwachstum nichts im Wege, solange die Bäume am Ufer genügend Licht durchlassen. Meist wachsen die Pflanzen dann auch so stark, dass das Feuchtbiotop auf die Dauer verlandet, also zu einem Niedermoor wird, wenn nicht durch eine Störung die Sukzession wieder zurückgesetzt wird. Das kann in der Landschaft ein Wasserbüffel sein, im Garten müssen wir dies übernehmen.