Rätsel um „wandernde“ Königinnen

„Nachdem ich einen Kunstschwarm Ende Juli mit einer neuen Königin von Lutz Eggert beweiselt hatte, die mit einem nummerierten Opalith-Plättchen gekennzeichnet war, kontrollierte ich dieses Volk nach einigen Wochen. Leider war das Volk bei der Kontrolle weisellos. Als ich dann mit der Kontrolle beim Nachbarvolk fortfuhr, entdeckte ich dort die Königin, mit der ich den Kunstschwarm beweiselt hatte. Die einzige Erklärung, die ich dafür habe: Die König muss das Volk nochmals verlassen haben. Vermutlich war sie unzureichend begattet (sie wollte sich zusätzlich von den strammen Bayerwaldboam begatten lassen) und hatte sich beim Rückflug in das andere Volk daneben verirrt, dessen Bienen diese dann auch dankbar angenommen haben.“

Bei Stefan Dirmeier, 92287 Schmidmühlen, war es im Mai so weit, „dass die ersten der selbst nachgezogenen Königinnen erfolgreich vom Begattungsflug zurückkamen und im Begattungskästchen (Marke Eigenbau) mit der Eiablage begonnen haben. Noch bei der Aufteilung in die Begattungseinheiten zeichnete ich alle Königinnen mit einem roten Opalith-Plättchen. Da von meinen neun Völkern fünf eine ‚Neue‘ bekommen sollten, ging es ans Zusetzen. Bis auf ein Volk nahmen alle ihre neue Chefin an, die sogleich auch mit der Eiablage loslegte. Ein bis zwei Wochen später bemerkte ich bei der Durchschau, dass in einem Volk eine der neuen ‚Roten‘ fehlte und keine Eier, sondern nurmehr ältere Larven vorhanden waren. Dafür fand ich im Nachbarvolk eine ‚rote‘, wo eigentlich eine ‚gelbe‘ Königin sein sollte. Etwas verwundert und zunächst irritiert, aber froh, dass doch nur eine Königin fehlt, bekam das weisellose Volk eine neue rote Reservekönigin, die bis heute gute Dienste leistet.“