Imker fragen Imker

Varroamilben eliminieren mittels Bannwaben

Armin Spürgin

27. Juni 2023

Rolf Hörnlein, 83052 Bruckmühl imkert mit 20 Völkern in der Zanderflachzarge und angepasstem Brutraum und schrieb in der Maiausgabe: „Zur Varroabekämpfung habe ich bisher mit sehr gutem Erfolg die totale Brutentnahme angewendet. Das ist mir aber mittlerweile zu arbeitsintensiv – ich bin 82 Jahre jung. Daher möchte ich nun dieses biotechnische Verfahren durch das Bannwabenverfahren ablösen. Meine Frage: Haben Sie Erfahrung oder grundsätzliches Wissen über das Verfahren? Ich habe mich in die Literatur der Institute eingelesen. Kennen Sie einen Imker, der das Verfahren anwendet und mit dem man sich austauschen kann?“

Astrid Flemnitz, 86977 Tannenberg: „Ich praktiziere das Bannwabenverfahren bei meinen zehn Wirtschaftsvölkern in Zanderbeuten seit 2019, mit einer selbstgebauten Bannwabe und neun weiteren gekauften Wabentaschen mit Metall-Absperrgitter. Man beginnt 36 Tage vor der Winter-Einfütterung, wobei die Sommersonnenwende für den Start leicht zu merken ist. Das Verfahren wird auf einem Flyer vom Bieneninstitut Kirchhain beschrieben und hat mehrere Vorteile. Man kann beginnen, wenn die Honigräume noch drauf sind, und die Völker können mit einer eingesperrten Königin auch nicht mehr schwärmen. Zudem braucht es weniger Chemie, wodurch die Völker häufig weniger aggressiv reagieren.

Nach dem Abschluss des Verfahrens werden die Völker wöchentlich auf Varroaabfall auf dem Diagnoseschieber kontrolliert. Falls eine Reinvasion auftritt, wird sofort mit ,Ameisensäure-Kurzzeit‘ behandelt. Verbesserungswürdig finde ich die angebotenen Modelle von Wabentaschen im Handel. Teilweise schließen sie nicht gut, sodass die Königin entweichen kann, oder es besteht die Gefahr, dass sie beim Verschließen der Bannwabe gequetscht wird. Ich bin von dem Bannwabenverfahren überzeugt. Es ist im Vergleich zur Ameisensäurebehandlung mit dem Schwammtuch nicht aufwendiger.“

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