Mehr Biolandwirtschaft, mehr Wildbienen
Honig- und Wildbienen kommunizieren, besonders wenn es um Partnerwahl und Paarung geht, stark über Düfte, die sie aus verschiedenen Drüsen absondern und die oft auf der Kutikula zu finden sind. Dabei spielen Sexualpheromone eine wesentliche Rolle. Bekannt ist, dass Pestizide die chemische Kommunikation verschiedener Insekten wie Wespen und Bienen stören. Auch dadurch stellen Pestizide eine Gefahr für deren Bestände dar. Samuel Boff, Professor für Entomologie an der Universidade Federal do Maranhão in São Luís/Brasilien, hatte in einer früheren Laborstudie gezeigt, dass geringe Dosen eines Fungizids, das im Obst- und Getreideanbau eingesetzt wird, bei einer Mauerbienenart dazu führen, dass die Weibchen die Männchen ablehnen, da deren Duftbouquet durch das Fungizid verändert wird (siehe bienen&natur 2/2022).
Rostrote Mauerbienen (Osmia bicornis) leben solitär und kommen noch relativ häufig vor. Die Bienen schlüpfen ab Anfang April, bis Mitte Mai ist Paarungszeit. Die Weibchen legen in vorhandenen Hohlräumen Liniennester mit bis zu 20 Brutzellen an, die jeweils mit Pollen proviantiert werden. Waldränder, Feldgehölze, Obstwiesen, Trockenmauern und alte Gebäude bieten ihnen Nistplätze – auch Nisthilfen aus Schilfröhrchen nehmen sie an. Sie sammeln Pollen von allem, was im Radius von höchstens 500 Metern ums Nest blüht. Sind die Nester versorgt und verschlossen, sterben die Mütter und in den Brutzellen wächst die nächste Generation heran, überwintert als Imago, um im kommenden Frühling zu schlüpfen. Ein neuer Fortpflanzungszyklus beginnt. Die Männchen werden durch Sexualpheromone der Weibchen angezogen. Bei der Balz landen die Männchen auf den Weibchen, vibrieren mit den Brustmuskeln, fächeln mit ihren Flügeln und verbreiten so auch ihren eigenen Duft. Und der entscheidet mit darüber, ob die Weibchen einen Bräutigam akzeptieren. Aus der Laborstudie von Boff und seinem Team ergab sich die Frage, ob und wie Pestizide im Freiland auf das Paarungsverhalten der Bienen wirken. Könnte die Störung der chemischen Kommunikation eine der Ursachen für den Rückgang der Wildbienen sein? Dem ging Samuel Boff als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Manfred Ayasse am Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik der Universität Ulm nach. „Wir haben Landschaftsausschnitte mit unterschiedlichen Anteilen biologischen und konventionellen Landbaus auf ihre Wildbienenpopulationen verglichen und festgestellt, dass die Anzahl von Nestern und Brutzellen mit dem Bio-Anteil steigt. Auf den konventionellen Flächen gab es wesentlich weniger Mauerbienen“, berichtet Samuel Boff.
Ihre Feldversuche fanden auf acht konventionellen und sieben biologischen Landwirtschaftsbetrieben in Baden-Württemberg statt. Mit Schilfröhrchen gefüllte PVC-Rohre, jeweils paarweise an einem Stab befestigt, dienten als Nisthilfen für hohlraumnistende Bienen. Insgesamt 60 solcher Doppelbienenhotels wurden im April 2021 jeweils an der Grenze zwischen einem Getreidefeld und einer Wiese aufgestellt. Die Sammelgebiete der Bienen im Radius von 500 Metern rund um die Nisthilfen, etwa 800 Quadratmeter, wurden dank der Landwirte genau beschrieben, sodass die Forscher jeweils die Anteile konventioneller und biologischer Bewirtschaftung für alle Versuchsflächen kannten. Zudem zählten sie stichprobenweise die Blütenmenge auf den Wiesenanteilen und fanden – nicht überraschend, dass auf den ökologischen Wiesen weitaus mehr blühte als auf den fast rein grünen konventionellen Wiesen. Zum Herbstbeginn sammelten die Biologen die Nisthilfen ein und zählten die mit Nestern der Rostroten Mauerbiene besetzten Schilfröhrchen und die Anzahl der Brutzellen. Zur Überwinterung kamen die Nester aufs Dach des Ulmer Instituts. Im nächsten Frühling wurden die frisch geschlüpften Mauerbienen vermessen und dann tiefgefroren, um die Zusammensetzung der kutikulären Kohlenwasserstoffe jeder Biene zu analysieren.
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