Böcke bestätigen mit Wildkameras

Eine sinnvolle Schalenwildbewirtschaftung funktioniert nur, wenn der Jäger den Wildbestand kennt. Das trifft auf dessen Dichte, Geschlechterverhältnis und relevante Einstände zu. Mit dem Einsatz von Wildkameras gelingt die Erfassung beim streng territorial lebenden Rehwild mit großem Erfolg.

Um im Rahmen einer Inventur den vorhandenen Rehbestand kennenzulernen, wurden in der Vergangenheit unzählige Ansitze und Revierfahrten im Frühjahr getätigt, mehr oder weniger Aufzeichnungen gemacht und bestätigte Rehböcke mittels Gehörnskizze festgehalten. Aus diversen wissenschaftlichen Arbeiten an telemetriertem Rehwild weiß man heute, dass aber nur ein Bruchteil der im Revier lebenden Stücke gesehen wird. Wer sein Wild mit der Wildkamera erfasst, wird erstaunt sein, wie krass das Missverhältnis zwischen gesehenem und tatsächlich vorhandenem Wild ist! Rehböcke lassen sich anhand ihres Gehörnaufbaus, Gesichtsfärbung, Gesichtsausdrucks, markanten Makeln wie Schlitzen, Narben, blinden Lichtern oder Ausfransungen gut von anderen Artgenossen unterscheiden. Aber auch einzelne Gehörnmerkmale wie Sitz und Form der Rosen, Auslage und die Veranlagung zu langen, kurzen oder fehlenden Kampfenden bleiben meist vorhanden.