Frage der Haltung? Eine Frage der Zeit!
Erst vor wenigen Tagen ist die neue Rohmilchgüteverordnung in Kraft getreten. Da werden fast zeitgleich Überlegungen von nachgelagerter Seite formuliert, dass neben der Milchqualität zukünftig auch die Haltungsform der Milchkühe ein nicht unwesentliches Kriterium bei der Vermarktung von Milch und Milchprodukten sein wird.
Nicht überraschend war die Meldung, dass ab dem kommenden Jahr 2022 die Einzelunternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), die sich an der Initiative Tierwohl (ITW) beteiligen, die aus dem Fleischbereich bereits bekannte vierstufige Kennzeichnung der Haltungsform auch auf Milch und Milchprodukte ausdehnen werden. Darüber wurde bereits vor einem Jahr im Wochenblatt berichtet. In Arbeitsgruppen der gesamten Wertschöpfungskette wurde über zusätzliche Kriterien gerungen, sofern diese nicht bereits in bestehenden Systemen und Standards Anwendung finden.
Von besonderem Interesse für die Milcherzeuger werden dabei die Haltungsformstufen 1 und 2 sein, weil diese derzeit noch die weitaus größte Milchmenge abbilden, vor allem in Bayern. Um es einfach auszudrücken, und das war auch die unmissverständliche Forderung der Erzeugerseite: Der derzeit, erst seit dem 1. Januar 2020 gültige Standard QM-Milch 2020, soll in die Haltungsformkennzeichnung Stufe 1 einsortiert werden. Und im Standard QM-Milch ist die ganzjährige Anbindehaltung nach wie vor Bestandteil des Kriterienkatalogs.
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