Tierwohl bei Mastschweinen ist messbar

Dies ist das Ergebnis des wissenschaftlichen Verbundprojekts „Multivariate Bewertung des Tierwohls durch integrative Datenerfassung und Validierung von Tierwohlindikatoren in Schweinebeständen“ (MulTiViS), das von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zusammen mit drei Partnern durchgeführt wurde. Wie die Kammer mitteilte, verfolgt die vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Untersuchung das Ziel, ein System zu entwickeln, mit dem geeignete Tierwohlindikatoren bei Mastschweinen zuverlässig und vergleichbar erfasst werden können. Dafür wurden in Schweinebetrieben sowie am Schlachthof mehr als 200 mögliche Tierwohlindikatoren wie das Auftreten von Verletzungen, die Mortalität sowie diverse Schlachtbefunde auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und in einer Gesamtbewertung zusammengefasst.

Eindeutig zeigte das Projekt den Beteiligten zufolge, dass von den Landwirten erhobene Daten und von Tierärzten im Betrieb und auf Schlachthöfen gezielt nacherfasste Informationen eine Klassifikation von Betrieben nach Tierwohlkriterien ermöglichen. Laut dem Experten vom Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer, Dr. Hendrik Nienhoff, können die Projektergebnisse „als wesentliche Grundlage für ein nationales Tierwohlmonitoring genutzt werden“. Damit lasse sich nicht nur das Tierwohl beurteilen; vielmehr könnten alle Beteiligten der Lebensmittelkette diese Indikatoren nutzen, um verbessernde Maßnahmen einzuleiten.