Spotmarktpreis über 40 Cent

In Deutschland gehen die Milchanlieferungen weiter saisonbedingt zurück. Diese sind niedriger als erwartet. Das führt innerhalb der Molkereien zu Verschiebungen der Milchströme zu den besten Verwertungen.

Auswirkungen hat dies momentan auch auf den Spotmarkt für Rohmilch. Die Preise sind in der Folge auf über 40 ct gestiegen. Vor allem aus den Ländern Südeuropas gibt es eine starke Nachfrage. Industriesahne und auch Magermilchkonzentrat werden zu festeren Preisen gehandelt.

• Pulver: Die gestiegenen Preise für Sahne wirken sich auch auf das Vollmilchpulver aus. Dadurch sind dessen Preise am Steigen. Eine vermehrte Nachfrage, nicht nur innerhalb Deutschlands, ist festzustellen, auch aus dem europäischen Ausland kommt verstärkt Interesse. Dies gilt ebenso für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität. Momentan wird in Europa zu steigenden Preisen verkauft. Nach Asien wird wegen der anhaltenden Coronapandemie etwas weniger verkauft, hier spielt darüber hinaus die knappe Verfügbarkeit von Containern eine Rolle. Magermilchpulver in Futtermittelqualität wird bei knapper Verfügbarkeit zu festeren Preisen verkauft. Das Interesse bei Molkenpulver ist seit letzter Woche wieder angestiegen. Dies gilt sowohl für Futtermitel- als auch für Lebensmittelqualität, wobei das Preisgefüge teilweise uneinheitlich ist.
• Butter: Die Abrufmengen bei abgepackter Butter haben wieder zugenommen. Es wurden auch erneut verstärkt Aktionen mit Markenartikeln durchgeführt. Dies hat den Abverkauf der Handelsmarken etwas verringert. Die Notierung für die 250-g-Butter wurde angehoben. Frische Blockbutter wird derzeit nur sehr wenig hergestellt, da deren Verwertung nicht zu den Industriesahnepreisen passt. Wenn Ware benötigt wird, werden höhere Preise aufgerufen. Gefrostete Ware indes scheint momentan ausreichend am Markt verfügbar zu sein.
• Emmentaler: Allgäuer Emmentaler erfreut sich nach wie vor einer sehr guten Nachfrage, wie aus den Meldemengen hervorgeht. Dies gilt auch für Emmentaler und Viereckhartkäse ab 2 kg. Hier wird von knappen Beständen berichtet.
• Schnittkäse: Der Markt für Schnittkäse läuft momentan gut. Einschränkend ist jedoch zu berichten, dass die sinkenden Mengen bei der Milchanlieferung die Produktion beeinflussen. Diese hinken den Erwartungen hinterher. Beim Lebensmitteleinzelhandel findet eine Belebung der Nachfrage statt. Der Food-Service ordert kontinuierlich, während die Industrie normale Mengen bestellt. Auch nach Südeuropa wird weiterhin rege exportiert. Zusätzliche Anfragen können nicht mehr bedient werden. Die Bestände in den Reifelägern sind sehr jung. Für künftige Lieferungen werden höhere Preise gefordert und meistens auch umgesetzt.