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Vom Heiligen Geist und Hirn

Ein Kommentar von Josef Koch,
Redakteur Agrarpolitik
josef.koch@dlv.de

Unsicheren Marktentwicklungen sind sie ja schon seit Jahren ausgesetzt, daran haben sich Unternehmer gewöhnt. Nun funkt aber die Politik heftig bei den Planungen rein. Noch immer ist in den Brüsseler und Berliner Amtsstuben beispielsweise nicht geklärt, ob Landwirte im Herbst auf einer Fläche die gleiche Kultur ein zweites Mal anbauen dürfen. Immerhin scheint EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski demgegenüber etwas offener.

Das zeichnet sich beim Aussetzen der vierprozentigen Stilllegungspflicht jedoch nicht ab. Viele EU-Staaten (mit Ausnahme Deutschlands) haben ein Aussetzen bei ihrem Treffen Ende Mai gefordert. Doch die Kommission will sich Zeit nehmen, zu prüfen. Hoffentlich nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Die Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die Welternährung werden immer dramatischer. Der Krieg befindet sich schon im vierten Monat, das Ende ist leider völlig offen.

Deutschen Bauern droht weiteres Ungemach. Aufgrund der Äußerungen der EU zu den Strategieplänen zur Agrarreform sind weitere Änderungen denkbar, oft nur im Detail, aber für Bauern umso wichtiger, wenn sie in keine Sanktionen laufen wollen. Doch erst im Herbst soll hier endgültig Klarheit herrschen, berichten Insider. Obendrein kann dem ein oder anderen noch die Düngeverordnung in die Quere kommen. Berlin und Brüssel haben sich nach gut drei Monaten zwar geeinigt, doch Bayern wird die neuen Roten Gebiete erst Ende 2022 ausweisen können.

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