Kontakt statt Konflikt

Angewandtes Wissen und Praxisnähe ist der Ansatz des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung (vlfF), dessen Bezirksverband Mittelfranken nun coronabedingt ein Jahr verspätet sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Es sei „ein dramatischer Wandel“, den derzeit weite Teile der Menschheit durchlebten, machte gleich zu Beginn in seiner Andacht der evangelische Dekan a.D. Heinz Haag im Landgasthof „Bergwirt“ deutlich. Um das zu erkennen, „brauche ich nur an den Hofstellen in unserer Region vorbeizufahren“.

Vlf-Bezirksvorsitzender Günther Lang ließ das vergangene Jahrhundert der Landwirtschaft schlaglichtartig Revue passieren. Habe es damals noch Ochsen, Kühe oder Pferde als Zugtiere gegeben, seien heute hochkomplexe Schlepper nicht mehr aus dem Agrarwesen wegzudenken. Enorm sei beispielsweise auch die Entwicklung in der Milchwirtschaft gewesen – vom händischen Melken bis „zum Roboter“. Ähnliche Tendenzen ließen sich auch für die Hauswirtschaft aufzählen.

Staatlicher Beratung und Lehrfahrten käme eine besondere Bedeutung zu. Positionieren müsse man sich etwa beim erklärten Ziel bayerischer Politik, eine Quote von 30 Prozent Ökobetrieben im Freistaat zu erreichen. Lang: „Besser wäre es doch, wenn 100 Prozent der Landwirte zusammenhalten“. Wenn konventionell wirtschaftende Betriebe möglichst viel Elemente aus dem Ökolandbau übernähmen, sei mehr erreicht als durch den Umstellungsdruck.