G7-Gipfel: Bauern demonstrieren gegen den Wolf

Eigentlich wollten sie den G7-Gipfel nutzen, um mit einem Mahnfeuer auf die Wolfsproblematik aufmerksam zu machen. Dann aber machte genau dieser Gipfel das geplante Mahnfeuer unmöglich. Jegliches Feuer rund um Elmau wurde polizeilich verboten. So auch auf dem Richard-Strauß-Platz, auf dem am Samstagabend rund achtzig Bauern zur Wolfskundgebung des BBV Kreisverbands Garmisch-Partenkirchen zusammenkamen.

Statt Feuer hatte man auf einer Alm eine Wolfsskulptur errichtet und bei Einbruch der Dunkelheit mit LED-Lampen illuminiert. Die internationale Beachtung des Gipfels wollten die Bauern auch für ihr Anliegen nutzen. Sie sehen die Almwirtschaft gefährdet, wenn sich der Wolf unkontrolliert ausbreitet, und nicht nur sie, sondern auf lange Sicht dann auch den Weidegang im Tal.

Ihre Argumente hatten viele von ihnen zwei Tage vorher schon beim Alpen.Gipfel.Europa.2022 des Wochenblattes am Schliersee zu Gehör gebracht (siehe Beitrag "Zukunft der Berglandwirtschaft"). Vorschläge wie die Einzäunung der Almwiesen hält Garmischs Kreisobmann Klaus Solleder für gut gemeint, aber schon in der Ebene sehr aufwendig und im Gebirge unmöglich. Sinnvoller sei es, den Wolf wieder zurückzudrängen, wie es mittlerweile auch in Ländern mit geringerer Bevölkerungsdichte geschieht, etwa in Schweden und Finnland.