Das Zehnfache an Tierhaltern betroffen

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) auf die Kleine Anfrage der Unionsfraktion müssen über 22 000 Betriebe mit höheren Auflagen rechnen. Kostensteigerungen wären dann die Folge. Bisher sind nur 2747 Tierhalter betroffen. So plant die EU, dass die Industrieemissionsrichtlinie, die eigentlich die Emissionen in Industriebetrieben regelt, bereits für Tierhalter mit mehr als 150 Großvieheinheiten greifen soll. Zudem will Brüssel die Rinderhalter neu aufnehmen.

Nach Auffassung des Deutschen Bauernverbands müsste dann bereits ein Milchviehbetrieb mit rund 100 Kühen plus Nachzucht oder ein Schweinemäster mit 500 Mastplätzen kostenträchtige Emissionsminderungsmaßnahmen umsetzen, die wirtschaftlich nicht tragbar und kontraproduktiv für das Tierwohl seien. In Bayern würde sich die Zahl der betroffenen Tierhalter von 500 Betrieben nahezu verzehnfachen. „Dann können wir die Lichter ausmachen“, warnt Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber.

Erschreckend ist die Antwort des BMEL, wonach man bislang nicht einschätzen könne, welche zusätzlichen Kosten möglicherweise auf die betroffenen Landwirte zukämen, noch ob sie mit einer finanziellen Unterstützung der Bundesregierung oder der EU rechnen können. Die oberösterreichische Landwirtschaftskammer schätzt die Kosten für Betroffene auf mindestens 65 000 € je Verfahren.