Waldumbau: Die Fichte muss nicht verschwinden
Heute hoch gehandelte exotische Baumsorten könnten einheimische verdrängen und wer sie als Sämlinge importiert, riskiert es, neue Schädlinge mit einzuschleppen. Das waren die Kernaussagen von Dr. Muhidin Seho Ende Juni bei der Mitgliederversammlung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Altötting-Burghausen. Er leitet die Abteilung „Erhalten und Nutzen forstlicher Genressourcen“ des Bayerischen Amts für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf, einer Sonderbehörde der bayerischen Forstverwaltung.
Die Fichte ist ein Auslaufmodell? Nicht unbedingt. Auf die Anmoderation des WBV-Vorsitzenden Josef Ertl, der Brotbaum Fichte komme immer mehr in Bedrängnis, erwiderte der Referent, er und sein Team glaubten weiter an die Fichte. Sie wollten sie nicht verdrängen, sondern vielmehr mit anderen Sorten anreichern.
Weil der Klimawandel zwar höhere Temperaturen bringe, aber man weiterhin mit Spätfrösten rechnen müsse, könne man nicht einfach Bäume aus dem Süden anpflanzen. „Wir schwenken nicht gleich auf nicht-heimische Baumarten um, sondern prüfen einheimische Haupt-Baumsorten mit geeigneten Herkünften, die klimaresistenter sind“, erklärte Seho. „Die nächste Anreicherung könnte über seltene heimische Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Flatterulme oder Eibe kommen.“
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