Eine reine Kopfsache
Auf einen Blick
- Homozygot hornlose Kühe PP/PP* weisen keinerlei Krusten und Wackelhörner auf und haben meistens sehr glatte reine Hornlosstellen.
- Ein Teil der heterozygot hornlosen Kühe (Pp/Pp*) besitzen Stirnbeulen, auf denen sich Krusten und kleine Wackelhörner ausbilden können.
- Etwas mehr als jede fünfte heterozygot hornlose Kuh weist Kruste(n) oder Wackelhörner auf. Diese werden selten länger als 6 cm, Kennzeichnung mit PS/P*S.
- Die nachträgliche Kennzeichnung PS/P*S wird in der Praxis häufig übersehen.
- Bestimmte Vererber erzeugen an den Hornlosstellen ihrer Töchter eine besonders glatte makellose Oberfläche.
Während der Entwicklung bis zur Jungkuh und gelegentlich auch noch darüber hinaus treten bei einem Teil der natürlich hornlosen Rinder Veränderungen an den Hornansatzstellen auf. In der Milchviehversuchsherde der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) in Grub werden in einer jährlichen Nachprüfung bei den hornlosen Fleckviehkühen die Hornlosstellen untersucht und das Auftreten und die Entwicklung von Stirnbeulen und Wackelhörnern verfolgt. Daraus ergeben sich Hinweise für die Praxis.
Als vor über 30 Jahren die ersten natürlich hornlosen Kalbinnen von Fleckvieh-Fleisch-Besamungsbullen, welche aus der gezielten Hornloszüchtung der staatlichen Mutterkuhherden von Schwaiganger hervorgingen, am Staatsgut Grub abkalbten, war dies ein bedeutender Entwicklungsschritt des Bayerischen Zuchtversuches auf Hornlosigkeit bei Fleckvieh. Denn es gab bis dahin in den Milchviehbetrieben nur genetisch gehörnte Tiere.
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