Aiwanger kann’s

Kuhfladen hin, Kuhscheiße her, ob Aiwanger sich sprachlich etwas vergriffen haben mag, ist nicht die Frage. Was zählt: Er dürfte der von Gesellschaft, Politik und Medien geschundenen Seele unserer Bäuerinnen und Bauern sehr nahe gekommen sein. Steht doch die mit einem Bußgeldbescheid angeprangerte Straßen-Hinterlassenschaft der Kühe geradezu symbolhaft für all das, was unserer Landwirtschaft alles vorgeworfen wird, wie, ihr seid schuld am Artensterben, ihr verseucht Böden und Wasser, haltet Kühe in Ketten, kastriert Ferkel und zu allem stinkt es auch noch und ist es laut. Da hat Aiwanger einen großformatigen Volltreffer gelandet.

Im Gegensatz dazu bemüht sich Frau Staatsministerin Kaniber um die kleinteilige Welt: 60 Euro Prämie für ein Feldstück in der Größe von weniger als 0,5 Hektar soll es demnächst geben; die Bürokratie beim Vollzug wohl gleich mitgeliefert.

Bleibt zu hoffen, dass der starke Satz von Herrn Ministerpräsident Söder auf der Sieblalm „Der Wolf gehört nicht hier her“ tragen wird und nachhaltiger ist, als seine Teilnahme an der Hauptalmbegehung: Lediglich ein kurzes Wegstück ist er mitgelaufen, dann war er schon wieder weg. Bis zur Landtagswahl verlangt die bäuerliche Seele noch viel (ehrliche) Pflege.