Die Herkunft neu geordnet

Die Waldbäume – auch der gleichen Art – haben sich im Laufe der Evolution an ihre Standortbedingungen angepasst. Die einen bilden besonders schmale Kronen aus, weil der viele Schnee dann gut abrutscht. Andere treiben erst aus, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, und wieder andere kommen mit trockenen Sommern zurecht. Dieses Wissen wurde früher schon in den „Herkunftsempfehlungen für forstliches Vermehrungsgut in Bayern (HKE)“ zusammengefasst. Daneben gab es auch Ersatzherkünfte aus anderen, klimatisch vergleichbaren Gebieten, die waldbaulich noch als empfehlenswert angesehen werden konnten.

Weil es weniger regnet und wärmer geworden ist, hat das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) die alten HKE überarbeitet. Entstanden sind dabei die „Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen für forstliches Vermehrungsgut in Bayern (HuV)“. Herkünfte, die bisher schon zur Kulturbegründung als geeignet erschienen, sind geblieben. Zusätzlich gibt es nun auch Herkünfte, die den klimatischen Änderungen besser gewachsen sein können, die sogenannten „Klimaplastischen Herkünfte“.

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer haben nun die Qual der Wahl, ob sie beim bisher Bewährten bleiben wollen, oder alternativen Herkünften eine größere Chance einräumen. Die Bayerische Forstverwaltung berät dabei auch außerhalb der Förderung.