Ökostrom intelligent regeln

Die Frage in der Überschrift des Artikels lässt sich meines Erachtens verhältnismäßig leicht und plausibel beantworten: Auf Dachflächen und versiegelten Flächen grundsätzlich immer und überall. Auf Ackerflächen sind PV-Module vor allem dort sinnvoll, wo sie neben einer umweltfreundlichen Energieerzeugung ergänzend für Natur-, Umwelt- und Grundwasserschutz einen positiven Effekt bewirken. Letzteres kann dabei allgemein Karstgebiete, Rote Gebiete, Dolinen-Einzugsgebiete sowie sonstige grundwassersensible Bereiche bedeuten. Man hört zwar immer wieder, dass Landwirte (vereinzelt) noch Probleme mit der Flächenausweisung für Freiflächen-PV-Anlagen haben, angeblich weil hierdurch Anbauflächen für die Landwirtschaft verloren gehen, den Anbau von Mais (für Biogasanlagen) betrachtet man hingegen als ganz normal. Offensichtlich will man in gewissen Kreisen immer noch nicht wahrhaben, dass eine Fläche, die mit PV-Modulen belegt ist, einen ca. 50-fach höheren Stromertrag bringt als eine gleich große Fläche, auf der Mais zur Energieerzeugung in Biogasanlagen angebaut wird. Und dabei ist die enorme Primärenergie (Diesel), die für das Bestellen und Ernten der Maisfelder benötigt wird, noch gar nicht eingerechnet!

Um hier nicht falsch verstanden zu werden: Biogas hat durchaus seine Berechtigung, im Energiemix zusammen mit Sonne und Wind unsere künftige Energieversorgung zu sichern. Es sollte aber nicht so sein, dass mittels Biogas 24 Stunden am Tag „Maisstrom“ ins Netz eingespeist wird, während zeitgleich Rotoren aus dem Wind gedreht bzw. Solaranlagen abgeschaltet werden.

Jahrelang praktizieren die Stadtwerke in Rosenheim beispielsweise schon eine Art „Steuerung“, die nahezu alle produzierten Ökostromarten intelligent regelt und ins Netz bringt, anstatt sie abzuschalten.