Der Bergfex wird zum Bauer

Alexander Huber begrüßt uns auf seinem Hof oberkörperfrei. Was vielleicht ungewöhnlich erscheinen mag, ist in der Kletterszene nichts Besonderes. Doch was heute anders ist: Der Extremkletterer hängt nicht an der steilen Wand, sondern zeigt seine Landwirtschaft, die er weit oben im Marktschellenberger Ortsteil Scheffau (Lks. Berchtesgadener Land) betreibt. Eine Almhütte für 23 Schafe und acht Hühner inklusive. Als einer der zwei „Huberbuam” – zusammen mit seinem Bruder Thomas – hat der gebürtige Pallinger weltweit Klettergeschichte geschrieben. Mittlerweile bewirtschaftet der 54-Jährige im Nebenerwerb 3 ha Wiese und 4 ha Wald. Vor 13 Jahren hat er sich mit Ehefrau Nina die Fläche samt Wohnhaus gekauft und ordentlich umgebaut – natürlich inklusive einer Kletterwand im Wohnzimmer.

Es ist sein Rückzugsort, weit oben am Berg. „Wir leben hier relativ autark”, betont Huber. Auf dem Dach sitzt die Photovoltaik-Anlage und die Solarthermie. Unten im Keller ruht die Scheitholzheizung, die der Nebenerwerbsbauer im Winter mit Halbmeter-Scheiten befeuert und damit das gesamte Haus samt Ferienwohnungen mit Wärme versorgt. Dafür geht er selbst in den Bergwald am Steilhang, zum Holzarbeiten.