Kein echter Vergleich

Sich schnell im Internet einen Überblick über bestimmte Produkte zu verschaffen und das beste Angebot auf einen Klick serviert zu bekommen, das klingt nach tollem Service. Vergleichsportale erfreuen sich deshalb großer Beliebtheit. Sie erwecken den Eindruck, dass die Produkte miteinander verglichen und bewertet wurden. Eine Platzierung weit vorne heißt aber noch lange nicht, dass ein Produkt das Beste ist oder am meisten verkauft worden ist. Häufig entscheiden Herstellerprovisionen über die Platzierung in der Rangliste. Oft versteckt sich weit vorne oder ganz oben auch Werbung, die für den Verbraucher schwer zu erkennen ist.

Zwei oder mehr verschiedene Vergleichsportale, die beide zum gleichen Ergebnis kommen? Dann muss das Angebot doch wirklich das Beste sein. Selbst das muss nicht unbedingt stimmen, denn viele Vergleichsportale haben denselben Anbieter oder eine Kooperation. Nach Erkenntnissen des Bundeskartellamtes erstellen beispielsweise in den Bereichen Versicherung, Geldanlage, Kredite und Telekommunikation über 75 der befragten Plattformen gar kein eigenes Angebot. Ihre Angebote stammen von anderen Unternehmern oder Vermittlungsplattformen.

Diese Vermittlungsportale werden oft sogar nur von einigen wenigen Unternehmen betrieben. Das kann man teilweise im Impressum erkennen, manchmal aber stehen hinter den Plattformen eigene Firmen, die dann wieder Teil einer größeren Unternehmensgruppe sind. Die Plattformen ab-in-den-urlaub, flug.de, fluege.de und airline-direkt gehören beispielsweise alle zu einer Unternehmensgruppe. Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern rät deshalb, sich auch direkt beim Anbieter zu informieren. Bei Reisen, bei denen man vielleicht noch eine Vielzahl von Fragen hat, ist das Reisebüro nach wie vor ein guter Ansprechpartner.