Der Streit ums Wasser: Jeder Tropfen zählt
Dürre, dann die verregnete Ernte, wieder Dürre und in dieser Woche sintflutartiger Regen: Wie Wellen schwappt heuer das Thema Wasser über Bayern. Das gleiche gilt für die Diskussion um die Wassernutzung – auch sie überflutet uns wie ein Tsunami fast jeden Sommer. Der Grund dafür ist einfach, der Blick auf die Grafik oben erklärt ihn: Bis vor sechs Jahren waren Dürrejahre die Ausnahme. Und ausgenommen von wenigen Extremjahren wie 1976 waren Dürren regional begrenzt. Doch seit 2018 hat sich das umgekehrt: Nun sind die Dürren fast in jedem Jahr zu spüren.
Der Klimawandel ist eine weltweite Krise, doch katastrophal wirkt er sich immer vor Ort aus. Und so versuchen alle, die auf Wasser angewiesen sind, ihre Pfründe zu sichern. Wasser gehört jedem oder niemandem – je nach Sichtweise. Doch es darf genutzt werden. Darum dreht sich der Streit, und viele Landwirte stecken mittendrin.
Manfred Winkler ist einer von ihnen. Als Obstbauer in Gustenfelden bei Schwabach ist er vom Wasser abhängig. Der Klimawandel hat seine Wasserabhängigkeit enorm verschärft. Nur etwa 600 Liter Regen fallen bei ihm auf einen Quadratmeter. Das ist wenig, aber es ist nicht sein größtes Problem. Sein Problem liegt darin, dass der Klimawandel den Vegetationsbeginn verfrüht.
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