Von echten und falschen Witzen

Er bemühte ausführlich die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger, aber trotz einiger Neuinterpretationen erwies sich die Geschichte als auserzählt. Aiwanger war es egal, er spielte mal wieder die Hauptrolle und konnte sich stellenweise prächtig amüsieren.

Dagegen wirkte Ministerpräsident Markus Söder eher abwesend. Nutzte er die Zeit, um sich gedanklich mit einigen aktuellen Themen zu beschäftigen? Das Bundesverfassungsgericht verhandelt gerade die Klage von CSU und Linken gegen die Wahlrechtsreform, die zum Ziel hat, den Bundestag um 100 Abgeordnete zu verkleinern.

Das Gesetz gilt bereits und betrifft die CSU überproportional, vielleicht sogar existenzbedrohend, wenn die Karlsruher Richter es nicht außer Kraft setzen. Käme die CSU bei den Zweitstimmen nicht über die 5 %-Grenze, könnte sie anders als früher nicht mehr über die Grundmandatsklausel in den Bundestag kommen. Dieses Szenario ist allerdings wenig wahrscheinlich. Aber auch wenn diese Hürde genommen wird, droht der Verlust von Überhangmandaten. Viele CSU-Kandidaten könnten dann trotz Direktmandat nicht in den Bundestag einziehen. Keine guten Aussichten für eine Partei, die immer mal wieder einen Kanzlerkandidaten stellen möchte.