Landtechnik: Knick nach dem Boom

Ist das aktuelle Marktgeschehen ein Rückgang auf Normalniveau oder schon der Beginn einer Agrarkrise? Agco/Fendt hat in mehreren Werken Kurzarbeit angemeldet. Von der vorerst bis August angesetzten Kurzarbeit seien die Werke in Wolfenbüttel (Pressen, Ladewagen), Feucht (Mähwerke, Schwader, Wender) und das Stammwerk in Marktoberdorf (Traktoren) betroffen.

Das Unternehmen spricht von einer „Rückführung der Industrie auf ein niedriges Normalmaß“ nach vorangegangenen Boom-Jahren. Die Nachfrage sei nicht nur in Europa, sondern auch in Nord- und Südamerika gesunken. „Darauf müssen alle Hersteller mit Anpassungen in der Produktion reagieren.“ Bei Anbaugeräten sei die Marktabkühlung noch deutlicher spürbar als im Traktoren-Segment. Eine Sprecherin des Unternehmens betont allerdings, dass Fendt im Vergleich zu anderen Herstellern stabil aufgestellt sei.

Auch beim oberösterreichischen Landtechnikhersteller Pöttinger kriselt es. Wie „OÖ Nachrichten“ zuerst berichtete, müssen sich am Standort Grieskirchen 200 der insgesamt 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für vier Wochen arbeitslos melden. 450 Angestellte nehmen aus Solidarität mit dem Unternehmen eine Woche unbezahlten Urlaub. Der Landtechnikhersteller betont: „Im Herbst ist die Produktion wieder ausgelastet.“ Pöttinger hatte zuletzt die Umsätze von rund 400 auf 641 Mio. € steigern können, erwartet nun aber einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich.