Von Mambas und Problembären

CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek wählte dieses Bild kürzlich für Hubert Aiwanger in einem Zeitungsinterview. Ob dies gegenüber einem stellvertretenden Ministerpräsidenten angebracht ist, darf zumindest angezweifelt werden. Die meisten Frauen finden auch den Vergleich mit einer „schwarzen Mamba“ nicht unbedingt schmeichelhaft.

Das Riesenviech mit einer Länge von 2,50 Meter ist die gefährlichste Schlange der Welt, und gilt als sehr aggressiv, wenn sie sich bedroht fühlt. Warum Ministerpräsident Markus Söder die Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vergangenen Freitag bei den Bauernprotesten in Nürnberg so nannte, bleibt aufzuklären. Fühlt er sich bedroht? Bedroht Kaniber seine Feinde, die auch ihre Feinde sind, mit ihrem tödlichen Gift?

Eher kaum, denn die gestandene Ministerin lässt auf offener Bühne bekanntlich lieber ihren Charme spielen. Sie hat es zu hoher Kunst darin gebracht, Angriffe auf politische Kontrahenten mit einem Lächeln vorzubringen und wirkt so alles andere als giftig. Söder hatte mit seinem neuen Decknamen für Kaniber an eine Bemerkung von BBV-Präsident Günther Felßner angeknüpft. Dieser hatte bei der Großdemo am Münchner Odeonsplatz erklärt, die Landwirtschaftsministerin kämpfe wie eine „Tigerin“ für die Landwirte. Die damit verbundene Anerkennung für ihre Arbeit verstand jeder sofort. Ist das auch bei einer „Schwarzen Mamba“ so?