Wasserbüffel statt Kartoffeln?

Entwässerungsanlagen wurden angelegt, die Felder oft meterweit und tief dräniert. Im Donaumoos werden heute großflächig Kartoffeln angebaut. Wirtschaftsketten haben sich entwickelt. Mit dem Moorbauernprogramm möchte Bayern nun die Rückvernässung dieser Flächen fördern. Doch die Umsetzung wirft Fragen auf.

Eine Rückvernässung würde einen kompletten Strukturwandel mit sich bringen. Nicht nur des betroffenen Betriebes, sondern auch der Wirtschaftsstruktur vor Ort. Ein Umstieg auf Tierhaltung geht nur bei geeigneten, vorzugsweise leichten Rinderrassen, Schafen oder Wasserbüffel. Dies bringt neue Herausforderungen in der Vermarktung. Die Haltung von Tieren wirft zusätzlich die Frage der Gülleproblematik auf: Von Weiden müssten Exkremente und Futterreste regelmäßig entfernt werden. Doch wohin dann damit und wohin mit der Gülle aus den Ställen? Eine Ausbringung bei angehobenem Wasserspiegel wird wohl kaum rechtens sein. Zumal das Befahren mit dem Güllefass auf Moorböden interessant werden könnte. Die Neuausrichtung der Betriebe fordert nicht nur neues Wissen, sondern auch eine Erweiterung oder Umstellung der maschinellen und eventuell baulichen Ausstattung.

Um nicht missverstanden zu werden: Der Grundgedanke der Wiedervernässung und der C02-Speicherung in Moorböden ist durchaus sinnvoll. Aber es braucht in der Umsetzung noch einiges an Forschung und Praxiserfahrung. Die aktuellen Fördermaßnahmen sind sicher nur für einen kleinen Teil der Höfe relevant und umsetzbar.