Wertvolle Zeit verloren

Für Insider war sie nicht verwunderlich, die aktuelle Nachricht des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme, dass trotz eines neuen Rekords bei der Erzeugung von grünem Strom im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland der Ausbau der Windkraft massiv lahmt, besonders in Bayern! Von „weit abgeschlagen“ sowie „unteres Tabellendrittel“ wurde hier gesprochen.

Kann es sein, dass die CSU und hier an vorderster Front die Ministerpräsidenten Seehofer und Söder dies zu verantworten haben? Seehofer hatte 2014 die 10-H-Regelung eingeführt und damit den Ausbau der Windkraft in Bayern zum Erliegen gebracht. Söder als sein Nachfolger hatte keine Möglichkeit ungenutzt gelassen, in die gleiche „Anti-Windkraft-Kerbe“ zu schlagen. „Wind ist deswegen in Bayern nicht so toll, weil wir nicht an der Küste sind“ und „Ich möchte auch nicht überall vor jeder Haustüre riesige Windräder haben“ sowie „Wind passt besser zur Küste“, hatte ich mir 2018 wörtliche Aussagen von Söder anlässlich der damals übertragenen Wahlarena des BR notiert.

Jetzt plötzlich stellt man fest, dass nicht nur wegen mehrerer ebenfalls blockierter neuer Stromtrassen Versorgungslücken in Bayern entstehen könnten! Und Söder samt Vize Aiwanger? Die scheinen jetzt plötzlich vom Saulus zum Paulus zu mutieren! Wo könnte Bayern aktuell beim Ausbau der Windkraft stehen, wenn man, CSU sei „Dank“, hier nicht zehn Jahre wertvolle Ausbauzeit verloren hätte? Klimaneutralität für Bayern bis 2040 festzulegen ist das eine, Herr Söder. Manchmal muss man als Politiker für solch ehrgeizigen Ziele halt auch etwas unpopuläre Entscheidungen treffen. Künftige Windradstandorte gehören hier sicherlich mit dazu!