Diversifizierung im Oberland

Wie Betriebe durch neue Angebote und regionale Vernetzung erfolgreich bleiben können, zeigt der Biohof Oberlinner im Miesbacher Oberland. Neben einem Hofladen betreibt die Familie seit Kurzem auch eine Milchtankstelle.

Besonders kleine Betriebe sind vom Rückgang der Milchviehhaltung betroffen. Gründe dafür sind unter anderem hohe Investitionskosten zur Verbesserung des Tierwohls, fehlende Nachfolger auf Familienbetrieben und mangelnde Konkurrenzfähigkeit. In diesem Umfeld setzen immer mehr Landwirte auf Diversifizierung, um betriebliche Ressourcen optimal zu nutzen und das unternehmerische Risiko auf mehrere Standbeine zu verteilen.

Der Biohof Oberlinner liegt nahe Miesbach, in der Wies, und wird seit 2020 von Katharina und Tobias Müller geführt. Vor zwei Jahren eröffneten sie ihren Hofladen. Dort verkaufen sie neben Biomilchprodukten auch Fleisch und Wurst aus eigener Herstellung. Neben eigenen Eiern sind im ständig wechselnden Sortiment auch Öle, Reis, Müsli und vieles mehr von regionalen Partnern zu finden. Seit August gibt es nun die Möglichkeit, frische Rohmilch selbst zu zapfen. Dafür steht ab sofort eine Milchtankstelle im Verkaufsraum. Die Milchtankstelle wird mit 50 % Förderung aus dem Verfügungsrahmen Öko-Projekte der Öko-Modellregion unterstützt. Ein Wunsch der Familie wäre, das Angebot um die sogenannte A2-Milch zu erweitern, die für Menschen mit Laktoseintoleranz besser verträglich sein soll.