Carl Graf zu Eltz: Mainstream ist nicht sein Ding

Bei einer Waldfläche von 275 ha kann man schon einmal den Überblick verlieren – so könnte man zumindest meinen. Doch wer sich schon mal von Carl Graf zu Eltz durch seinen Wald hat führen lassen, der weiß, dass der Graf alles im Blick hat – nicht nur den Wald selbst, sondern auch die Themen, die den Wald, seine Bewirtschaftung und seinen Umbau betreffen. Sich an die üblichen Konventionen zu halten, scheint allerdings nicht sein Ding zu sein. In vielerlei Hinsicht verlässt er ausgetretene Pfade. „Man muss sich die Zeit nehmen, die Natur zu beobachten und dann daraus lernen und seine eigenen Rückschlüsse ziehen“, erklärt er seine Devise. So hat er beispielsweise auch die Wildschweine als echte Waldarbeiter entdeckt.

Sein Gut Wolfring liegt in der mittleren Oberpfalz und sein Wald steht auf ziemlich sauren, nährstoffarmen Böden. Irgendwann haben die Wildschweine angefangen, entlang der Waldwege das Bankett umzuwühlen. Warum? Für den Waldbesitzer ist die Erklärung einfach: Der Schotter auf den Waldwegen hat die Bereiche entlang der Wege „gekalkt“, der pH-Wert ist in diesen Bereichen angestiegen und es konnte sich ein wesentlich vielfältigeres und üppigeres Bodenleben mit Regenwürmern entwickeln als in den umliegenden Bereichen – ein willkommenes Buffet für die Wildschweine.