Fahne hissen für die Demokratie

Politische Auseinandersetzungen müssen sein und sind ein Zeichen lebendiger Demokratie. Aber viele Menschen werden immer unfähiger, sich andere Meinungen anzuhören, ohne mit Pöbeleien und Beleidigungen zu reagieren.

Wie können wir das ändern? Einen interessanten Ansatz stellte Bayerns oberster Heimatpfleger Dr. Rudolf Neumaier in seinem Festvortrag anlässlich des Jahresempfangs von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker vor. Neumaier empfiehlt die intensive Lektüre der bayerischen Verfassung. Ihre Verfasser schrieben sie 1946 in einem zerstörten Land. Sie verpflichtet in etlichen Artikeln jeden Einzelnen, zum Gemeinwesen beizutragen. Wahrscheinlich hat sich John F. Kennedy hier inspirieren lassen für seine berühmten Worte ‚Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann. Frage Dich, was Du für Dein Land tun kannst‘.

Scherz beiseite. Selbstverständlich müssen alle Bewohner Recht und Gesetz achten. Wir alle haben aber auch, laut Artikel 117, unsere „körperlichen und geistigen Kräfte so zu betätigen, wie es das Wohl der Gesamtheit erfordert.“ Und wenn Mist verbreitet wird, darf niemand wegsehen: „Die Bekämpfung von Schmutz und Schund ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden.“ (Artikel 110, 2)