SBR und Stolbur: Schlachtplan gegen die Zikaden

Vor wenigen Jahren in der Landwirtschaft noch unbedeutend, hat sich die Schilfglasflügelzikade (SGFLZ) nicht nur bei den Zuckerrübenanbauern innerhalb kürzester Zeit zum Schreckgespenst entwickelt. Der Grund dafür ist nicht neu: Sie überträgt die Erreger der beiden Krankheiten SBR und Stolbur. Neu ist auch nicht, dass die Krankheiten drastische Ertrags- und Qualitätseinbußen verursachen können.

Neu ist aber, dass Insektizide zur Bekämpfung der SGFLZ zur Verfügung stehen – dazu wurden kürzlich Notfallzulassungen erteilt. Doch wie und vor allem wann sollen die Mittel eingesetzt werden? Antworten darauf gab es erstmals vergangene Woche beim jährlichen Zuckerrübentag auf der KWS-Versuchsstation in Seligenstadt. Matthias Strebel (ARGE Franken) und Achim Jesser (Südzucker) machten deutlich, dass die Notfallzulassungen einen Einsatz nur nach vorherigem Warndienstaufruf vorsehen. Zudem sind die per Notfallzulassungen verfügbaren Insektizidmengen begrenzt – das erfordert eine gewisse Priorisierung. Darum werden die Anbauregionen in verschiedene Befallsgebiete eingeteilt: Hot-Spot-Regionen, Übergangsregionen und Grenzregionen – die genaue Einteilung für Bayern war bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen. Die Rübenanbauer werden aber per Rundschreiben informiert, sobald die Einteilung steht.